Laufen Dinge nicht so wie du denkst - denke anders.
“Ich hatte so viel über das Loslassen gehört, dass ich gar nicht mehr wusste, was ich denn noch loslassen sollte. Was bleibt denn dann am Ende noch übrig? “

Was soll man denn überhaupt loslassen und wie macht man das ?
Alles, was ich wollte war, dass die Schmerzen aufhören und niemehr wieder kommen. Ich hatte Angst davor mein halbes Leben geistig verwirrt zu sein, oder gar im Krankenhaus verbringen zu müssen. Ich wollte den Lupus stoppen. Koste es, was es wolle.
Also begann ich, herauszufinden, was für meine Gesundheit wirklich wichtig ist, und vorallem, was mir wirklich und auch nachhaltig gut tut. Wie sooft im Leben, ist es auch bei Lupus so, dass sich die Auswirkungen meines Verhaltens meist erst Tage später bemerkbar machen. Umso schwieriger war es für mich herauszufinden, worauf meine Zellen reagieren, und umso mehr Achtsamkeit forderte ich von mir.
Anfangs fiel es mir enorm schwer, mich auf mich selbst zu fokussieren. Ständig war da irgend jemand in meinem Kopf für den ich da sein wollte, an den ich denken musste, oder nach dem ich mich richten wollte.
Mit der Zeit jedoch, war ich so damit beschäftigt mich selbst genau unter die Lupe zu nehmen – also mein eigenes Verhalten und meine eigene Denkweise bzw Meinung zu reflektieren und zu hinterfragen. Sowie eine neue Struktur aufzubauen, gezielte Bewegung in meinen Alltag zu integrieren, meine Ernährung umzustellen und vorallem meine Grenzen selbst einzuhalten. Wobei doch sooo vieles sooo verlockend ist.

Kurz gesagt meine gesamte Aufmerksamkeit war auf mich alleine gerichtet. Da war dann irgendwie kein Platz mehr über andere Menschen lange nachzudenken. Je mehr es mir gelang meine Grenzen einzuhalten, desto schmerzhafter war es für mich, zu erkennen, wie wenige meiner sogenannten Freunde bereit waren, an ihrem Verhalten mir gegenüber eine Kleinigkeit zu verändern, sodass es funktionieren könnte. Im Gegenteil, sie forderten weiter von mir, dass ich meine Grenzen nicht einzuhalte, obwohl sie wussten, wie wichtig es für mich ist, und auch miterlebten, wie schlecht es mir oft ging.
So wandten sich “Freunde” von mir ab, weil ich nicht mehr bequem für sie war, und sie nicht mehr nur ihre eigenen Bedürfnisse über mich stillen konnten.
Es fühlte sich an, als würde ich etwas verlieren, was ich unbedingt brauche. Ich sehnte mich nach den Menschen, mit denen ich so viel Zeit verbrachte, und denen ich half, wo ich nur konnte. Ich fühlte mich schrecklich. Es entstand ein Loch, ein verdammt großes Loch, und kein Ersatz war weit und breit in Sicht! Kurzfristig bereute ich sogar meine Entscheidung für die nötige Veränderung.
Meine Komforzone zu verlassen, war alles andere als einfach. So nach dem Motto: “Tausche gemütliches, vertrautes Leben – gegen – keine Ahnung was da jetzt kommt!” Ich war unsicher, ob meine Entscheidung richtig war und hatte fürchterliche Angst, dass alles noch schlimmer werden könnte.

Der Prozess des Loslassens beginnt in unserem Kopf
Loslassen bedeutet für mich mittlerweile nichts anderes, als dass man aufhört die Dinge auf seine bisherige, gewohnte Art und Weise zu tun.
Früher z.B. war ich ständig wütend, weil jemand Stunden zu spät kam, und mir meinen Plan damit komlett durcheinander brachte. Heute mach ich nach 20 Minuten die Türe nicht mehr auf und nutze meine Zeit anders!
Loslassen bedeutet nicht, dass wir etwas oder jemanden aufgeben, sondern dass wir Verantwortung für uns und unser Leben übernehmen. Indem wir uns der Situation, so wie sie wirklich ist, annehmen und anpassen. So wie es für uns gut ist, und nicht wie wir es gerne hätten. Oft muss der Kopf erst verstehen lernen, was unser Körper und unsere Seele wirklich brauchen. Es gibt so vieles eventuell “Besseres”, was wir einfach nur noch nicht kennengelernt haben, weil wir an alten Gewohnheiten und Denkweisen festhalten, die uns nichtmehr nützlich sind und sind deshalb nicht offen für Neues.
Wenn wir nicht loslassen, ist es so, als würden wir uns selbst einen riesen, großen Fels umschnallen. Und uns dann wundern warum wir keine Kraft haben. Wir schaden uns seelisch, genauso wie körperlich, und sind dann nicht in der Lage unser gesamtes Potenzial zu nutzen. Früher oder später werden wir krank.
Zitate
“Liebe ist die Fähigkeit, den Menschen, die uns wichtig sind, die Freiheit zu lassen, die sie benötigen, um so sein zu können, wie sie wollen. Unabhängig davon, ob wir uns damit identifizieren können oder nicht!” (George Bernhard Shaw, 1928 – die Köpfe der Genies -)
“Freude ist genau das, was jetzt geschieht – abzüglich unserer Meinung darüber.” ( Charlotte Joko Beck )
“Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.” ( Marc Aurel )
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